La philosophie comme "Wissenschaftslehre"
Autoren
Mehr zum Buch
Im vorliegenden Werk wird die Hypothese aufgestellt, dass Fichtes Philosophie eine Erforschung der Philosophie selbst ist, deren Umrisse durch die Ersetzung des Namens „Philosophia“ durch Wissenschaftslehre skizziert werden können. Dieses Ersetzen ist das Ergebnis einer Reflexion über die Bedingungen der Möglichkeit nicht nur der wissenschaftlichen Erkenntnis, sondern auch des philosophischen Wissens selbst, welches nicht als ein Subjekt-Objekt-Verhältnis, sondern als eine selbstreflexive und nach einer systematischen Einsicht des Ganzen strebende Tätigkeit angesehen werden muss. Solch eine Auffassung stellt eine Herausforderung für die Sprache dadurch dar, dass diese nicht auf die Vorstellungssprache und auf einen schriftlichen Text reduzierbar ist. Angesichts dieser Herausforderung muss man die in den philosophischen Begriffen enthaltenen wissenden Tätigkeiten ständig neu beleben, was Fichte durch die Darstellung seiner Philosophie in verschiedenen begrifflichen Sprachen tut. Das ständige Neuerwachen dieses Philosophierens hängt aber von einer pädagogischen Arbeit ab, die darauf abzielt, (i) die Gelehrtensprache der alltäglichen Sprache anzunähern, (ii) ein historisches Bewusstsein zu schaffen und (iii) einen Raum für kollektive Bildung zu entwickeln.