Die Vampire in der Walachei und Siebenbürgen
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... Der Sarg wurde genau auf allen Seiten besichtigt und man fand ihn so unbeschädigt, wie sie ihn selbst gemacht haben. Wir schlugen den Sarg auf und da sah man freilich bei den meisten Toten, dass eine schaumige, übelriechende schwarzbraune Jauche aus ihren Mäulern und Nasen bei dem einem mehr, bei dem anderen weniger gequollen ist; und was verursachte dies für eine Freude bei dem Volk? Alles schrie: „Das sind Blutsauger! Das sind Blutsauger!“ Georg Tallar, der Autor dieser Schrift, hatte in seiner Funktion als österreichischer Militärarzt während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Gelegenheit, mehrfach verschiedenen „Vampirexhumierungen“ im von der habsburger Monarchie besetzten Banat und Siebenbürgen, beizuwohnen oder solche Untersuchungen selbst zu leiten. Seine dabei gewonnen Erkenntnisse schrieb er im Jahre 1756 in vorliegendem Werk nieder. Neben den sehr bekannten Fällen von Kisolova 1725, Medvegya 1731/32 und Kapnick 1753, ist dieses der einzige längere Bericht eines Augenzeugen solcher Vorfälle, der zu dieser Zeit verfaßt wurde.