Chemnitzer Reiseberichte aus dem 19. Jahrhundert
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Johann Friedrich Hübner, geb. 1812 und gestorben 1878 in Chemnitz war ein Sohn des Johann Friedrich Hübner, eines Mitinhabers der 1825 erloschenen Kattundrucke-rei Gebr. Hübner & Söhne in Chemnitz. und der Sophie Hähnel in Chemnitz. Er besuchte das Lyceum seiner Vaterstadt und ließ sich dann 1831 bei der Universität Leipzig als Student der Rechtswissenschaft eintragen. Als er 1835 sein Studium mit der juristischen Prüfung abgeschlossen hatte, wurde er als Accessist beim Stadtgericht zu Chemnitz angestellt. Zwei Jahre später war er beim Gerichtsamt Augustusburg tätig. Anschließend erhielt er 1838 die Berechtigung, sich als Advocat in Chemnitz niederlassen und erwarb 1842 das Bürgerrecht in der Stadt. Am 22. August 1842 heiratete er Henriette (geb. 22. 08. 1821 Mittweida - 01.08.1895 Mittwaida), die Tochter des Pfarrers Trübenbach zu Püchau bei Wurzen. Es kommen die Söhne Adolph und Bernhard auf die Welt. Friedrich Adolf (oder Adolph) Hübner, war Bergrat und Hüttenmeister in Halsbrücke. Er lebte 1843 bis 1906. Er war verheiratet mit einer geborenen Hagen; sie hatten den Sohn Max Heinrich Hübner. Bernhard Hübner wurde 1846 geboren und verstarb vor 1887. Durch den Unterricht eines sehr guten Lehrers für Erdkunde, des Tertius Schmidt, wurde Johann Friedrich Hübner von einer leidenschaftlichen Wandererlust ergriffen, die bis zu seinem Alter behielt. Seine Reisen unternahm er oft mit Bekannten und Verwandten, mehrere auch mit seiner Ehefrau und mit seinen Kindern. Die erste Wanderung, die er beschrieben hat, fand 1824 statt. Ihr folgten zahlreiche kleine und auch große Reisen, die sich zunächst auf die Umgebung von Chemnitz und auf Sachsen erstreckten. Doch bald bereiste er die übrigen deutschen Staaten und Österreich. Schließlich führten ihn seine Reisen ins Ausland, u. ca. nach Dänemark. Italien, England, Frankreich. Von allen seinen Wanderungen brachte er zahlreiche Abbildungen für seine Reisebeschreibungen, die 1872 abgeschlossen hat, mit. Schließlich soll noch erwähnt werden, daß er ein Vetter des Christian Hübner war, der 1855 das Johanneum, ein Rettungshaus für verwahrloste Kinder, stiftete. Christian Hübner stammte ebenfalls aus der genannten Firma. Übrigens soll noch kurz bemerkt werden, daß sich die Lust zu reisen, auf seinen Sohn Adolf Hübner vererbt hatte, der 1869-70 im ehemaligen Tarnsvaal und Oranje Freistaat, 1871-72 in Mexico, Peru, Chile, Venezuela Reisen unternommen hat.