Integration volatiler Energiepreise in die Fertigungssteuerung
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Steigende Beschaffungskosten für elektrische Energie sowie eine Zunahme der Strompreisvolatilität durch die vermehrte Einspeisung erneuerbarer Energien gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen in Deutschland. Zur Begegnung dieser Herausforderung muss mittelfristig die Energienachfrage an das Energieangebot angepasst werden. Im Rahmen des nachfrageseitigen Energiemanagements müssen Unternehmen vermehrt Energie dann verbrauchen, wenn Energie günstig ist. Ein Ansatzpunkt hierfür stellt die Fertigungssteuerung dar, da diese die Aufgabe besitzt, den durch die Produktionsplanung erstellten Produktionsplan aufgrund häufig unvermeidlicher Störungen umzusetzen. Sie bestimmt somit, wann welcher Auftrag der Produktion zugeht und bearbeitet wird. In dieser Arbeit wird daher der Einfluss der Fertigungssteuerung auf die Energiekosten beschrieben und in ein bestehendes Wirkmodell der Fertigungssteuerung integriert. Aufbauend auf dem Wirkmodell wird eine Reihenfolgeregel als Entscheidungsmodell entwickelt, welche neben den Energiepreisen die terminliche Dringlichkeit der einzelnen Aufträge berücksichtigt und somit Energiekosteneinsparungen bei gleichzeitiger Berücksichtigung der logistischen Zielgrößen ermöglicht. Die simulationsgestützte Validierung dieser Reihenfolgeregel belegt schließlich einen Teil des Wirkmodells. Auf Basis des validierten Wirkmodells werden letztlich die Anwendungsvoraussetzungen sowie die Einflüsse auf die logistischen Zielgrößen einer energiepreisorientierten Reihenfolgeregel beschrieben.