Krieg im Wald
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Dieser Band vermittelt einen geschichtlichen Überblick zu Wilderei und Waldkonflikten in Südwestfalen. Mit „Heimat“ verbinden manche Kreise nur wohlige Gefühle, Harmonie und Zusammenhalt. In Wirklichkeit ist aber auch die Geschichte der Kleinräume von Verteilungskämpfen durchzogen. Beim „Krieg im Wald“ ging es um Brennholz und Fleisch. Wildschütz-Abenteuer blieben eher die Ausnahme. Weil bei Zusammenstößen stets eine Waffe zuhanden war, mussten immer wieder Menschen ihr Leben lassen. Es gab auf beiden Seiten der „Waldfront“ gefährlichen Gruppenzwang und Akteure, die keine Skrupel kannten. Meistens jedoch waren Angst und Panik die Auslöser von tödlichen Schüssen. Zu den Opfern zählten arme Schlucker oder Forstbedienstete, die zumeist auch nicht dem Kreis der Privilegierten angehörten. Auf beiden Seiten wurden Tränen vergossen. Wer den Standort der Menschlichkeit einnimmt, wird jenseits von einseitigen Parteinahmen die Perspektive aller Beteiligten würdigen. Das Buch versammelt Beiträge von Peter Bürger, Werner Neuhaus und Otto Busdorf (1878-1957), sowie das Selbstzeugnis eines „Förstermörders“ und literarische Zeugnisse über Wilddiebe des Sauerlandes. Der „Krieg im Wald“ wird nicht romantisch verklärt oder moralisiert, sondern als ein Kapitel der regionalen Sozialgeschichte beleuchtet.