Von der Revolution zum Neuen Menschen
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Das Ende des Ersten Weltkriegs, der Untergang der Monarchien und die Revolution bedeuteten nicht nur den Zusammenbruch von Recht und Ordnung: Die Zäsur von 1918/19 war im mitteleuropäischen Kontext auch ein symbolischer Kollaps der überlieferten Ordnungsbegriffe und Sinngebungen, der zur Neuorientierung herausforderte. Es war die Forderung der Stunde, den Menschen auszurüsten für eine veränderte Wirklichkeit – und zwar in physischer, psychischer und moralischer Hinsicht. In Kunst und Literatur wie auch in Wissenschaft und Politik – auf ganz unterschiedlichen Gebieten also – begann eine Suchbewegung nach dem Neuen Menschen. Als Kreuzungspunkt konkurrierender Imaginationen avancierte er zum Zentraltopos des Auf- und Umbruchs in Gesellschaft und Politik. Die Spannbreite reicht dabei von Ideen der politischen Romantik, des Pazifismus, der sozialreformerischen Biopolitik und dem Rätekommunismus bis hin zum Liberalismus. Die Autorinnen und Autoren zeigen mit ihren Beiträgen, wie heterogen die Vorstellungen waren, die um diese Menschenerneuerung kreisten, fragen nach ihrer Bedeutung für die Revolutionen in Mitteleuropa von 1918/19 und loten neue Forschungsperspektiven aus.