Geschichte der Anatomie und der Botanik an der Medizinischen Fakultät der Academia Julia zu Helmstedt
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Mit den beiden herausragenden Medizin-Professoren Heinrich Meibom d. J. und Lorenz Heister, deren Namen in anatomischen Bezeichnungen weiterleben, und dem großartigen Renaissance-Bauwerk des Juleum Novum samt Collegiengebäuden als ihrer Wirkungsstätte, gilt die Medizinische Fakultät der ehemaligen Julia Carolina in Helmstedt als ein besonders bedeutsames Beispiel der frühneuzeitlichen universitären Medizin in Deutschland. Der vorliegende, aus der Zusammenarbeit einer Stadthistorikerin und eines Anatomen entstandene Band entfaltet die facettenreiche Geschichte dieser ehrwürdigen Tradition. Von der Lebenswelt der Professoren, ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit über die Einrichtung des Theatrum anatomicum und des Hortus medicus, des Botanischen Gartens der Universität, bis hin zu den oft Mitleid erregenden Umständen des Lebens und Sterbens der in die Anatomie verbrachten Toten und zu spektakulären „Präparaten“ wie dem Skelett des „Langen Anton“ wird hier ein breites Szenario lokal- und sozialhistorischer Aspekte dargestellt, das auf eindrückliche Weise die Entwicklung der frühneuzeitlichen Medizin bis zum Zeitalter der Aufklärung nachvollzieht. Die politisch erzwungene Schließung der Universität verhinderte dabei nicht, dass die Glanzpunkte wissenschaftlicher Tätigkeit Helmstedter Professoren, ihrer Schriften wie auch die grandiose Herbariensammlung heute noch das Interesse von Forschern und die Bewunderung von Besuchern erregen.