Thomas Feuerstein - Clubcannibal
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„Prometheus wollte uns Mängelwesen helfen und stahl den Göttern das Feuer. Er brachte Technologie, Wissenschaft und Zivilisation. [...] Aus Rache wurde er von Zeus in den Kaukasus verbannt und an den Kasbek gekettet. Und weil der Strafe nicht genug, riss jeden Tag ein Adler ein Stück aus seiner Leber“, steht in einem der Begleittexte im Katalog zur Ausstellung „Clubcannibal“ des österreichischen Künstlers Thomas Feuerstein im Kunsthaus Dornbirn. Das Motiv des Titanen Prometheus taucht in der monumentalen Installation als ein beherrschendes Thema auf – sowohl in den großformatigen Plakaten, die an alte Buchillustrationen erinnern, als auch in der inmitten der Installation stehenden Marmorskulptur, die eine Nachbildung des gefesselten Titanen aus dem Jahr 1762 darstellt. Im Ausstellungsraum entsteht dabei eine Laborsituation wie aus einem Science-Fiction- oder Horrorfilm. Die aus Stahlrohren, Schläuchen, Pumpen und Bioreaktoren bestehende begehbare Skulptur kann als eine Reflexion naturwissenschaftlicher Praktiken verstanden werden. Durch die Verbindung von künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten und Erkenntnissen aus Philosophie, Literatur oder Biotechnologie kreiert Feuerstein künstlerische Narrative, die sich mit Fragen der menschlichen Existenz und dem Ursprung des Lebens beschäftigen.