Narrative Praktiken
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In sozialen personenbezogenen Dienstleistungsorganisationen werden Geschichten gemeinsam gelebt, konstruiert und erzählt, denn soziale Dienste und Einrichtungen sind komplexe, offene Handlungsnetze interaktiver Praktiken, die auf narrativem Wissen beruhen. In den interaktiven Praktiken werden soziale Wirklichkeiten inszeniert, indem die teilnehmenden Akteure einerseits durch die Anwendung sozialer Skripts Handlungsroutinen erzeugen und sie andererseits die dabei unvermeidlich auftretenden Probleme durch narrative Sinnstiftungen in Form von Geschichten zu lösen versuchen. Die Bearbeitung sozialer Probleme besteht im Rahmen dieser Perspektive darin, lokale moralische Ordnungen zu (re-)produzieren, indem die beteiligten Personen sich auf der Basis ihres narrativen Wissens für ihr Handeln wechselseitig rechenschaftspflichtig machen und symbolisch sanktionieren. In dem Buch wird dieser Ansatz zunächst theoretisch erläutert und dann anhand von Fallbeispielen illustriert. Es wendet sich somit gleichermaßen an praktisch interessierte TheoretikerInnen und theoretisch interessierte PraktikerInnen.