HIV/AIDS-Aufklärungsgespräche in der Dominikanischen Republik
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HIV/AIDS sieht sich 35 Jahre nach dem Bekanntwerden der ersten Fälle mit veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert, bleibt aber dennoch eine ernstzunehmende Bedrohung. Eine HIV-Infektion ist nach wie vor nicht heilbar und führt unbehandelt zum Ausbruch von AIDS, einer potenziell lebensbedrohlichen Krankheit, der weltweit bislang mehr als 35 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Der Kampf gegen HIV/AIDS konzentriert sich in weiten Teilen der Welt noch immer auf die Vermeidung von Neuinfektionen durch gesundheitliche Aufklärung. Diese folgt einem vermeintlich einfachen Prinzip: Sie geht davon aus, dass risikobehaftetes Handeln auf fehlendes Wissen zurückzuführen ist und dass die Verfügbarmachung von Informationen zur Aufgabe des gesundheitsgefährdenden Verhaltens führt. Die vorliegende Arbeit untersucht HIV/AIDS-Aufklärungsgespräche in der Dominikanischen Republik. Sie folgt einem empirisch-induktiven Ansatz und greift auf die Theorien und Methoden der linguistischen Gesprächsanalyse zurück. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Interaktanten handeln, um das Aufklärungsgespräch als emergentes Gesprächsformat zu erzeugen. Die Arbeit beschreibt die im Untersuchungsmaterial zu beobachtenden interaktiven Verfahren, kommunikativen Muster und sprachlichen Darstellungsformen und liefert wichtige wissenschaftliche und praxisrelevante Einblicke in die Charakteristika und Dynamiken von HIV/AIDS-Aufklärungsgesprächen