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Die Unterscheidung von Körper und Seele markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Ideen, dessen Entwicklung in verschiedenen Kulturen untersucht wird, darunter ‚primitive‘ Gesellschaften, der Alte Orient, Indien, die klassische Antike und das Christentum. In vielen einfachen Gesellschaften werden dem Menschen mehrere Seelen zugeschrieben, die auf unterschiedliche Weise entstehen und beim Tod an verschiedene Orte gehen. Der Schamane beispielsweise vermittelt Seelentausch zwischen Mensch und Tier und holt die Seelen der Kinder aus dem Jenseits zurück. Hochkulturen hingegen neigen dazu, dem Menschen nur eine Seele zuzuschreiben, die als zentrales, hierarchisch geordnetes System betrachtet wird, mit der Vernunft an der Spitze und Emotionen sowie Trieben darunter. Die Seelenreise wird vor allem für nachtodliche Vergeltung genutzt, wobei Strafe und Belohnung oft auf die soziale Schichtung bezogen sind, wie im vedischen Reinkarnationsglauben oder im frühen Christentum als Protest dagegen. Diese Sichtweise führt zu einem Gegensatz zwischen Seele und Körper, wobei der Körper manchmal aus der Definition des Menschen ausgeschlossen wird. Zeugung, Embryonalentwicklung und Geburt werden häufig als gewaltsame Zusammenfügung gegensätzlicher Elemente verstanden. Die Theorien zur Entstehung der Seele in Schöpfung und Zeugung werden in ihren Spannungen zwischen religiösem Dogma und philosophischer Logik beleuchtet.
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Seelenvorstellungen, Rainer Walz
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- 2019
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- (Paperback)
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