Karl Klaus - "König der Blutspender" Tagebuchaufzeichnungen eines Blutspenders der ersten Stunde
Autoren
Mehr zum Buch
Das Blutspenderegister am Universitätsklinikum Leipzig feiert im Dezember 2018 sein 85-jähriges Jubiläum. Durch die Entdeckung der ABO-Blutgruppen 1900 durch Landsteiner wurde der Weg für die erfolgreiche und sichere Blutübertragung von Mensch zu Mensch geebnet. Die Überführung dieser später mit dem Nobelpreis honorierten Entdeckung in die klinische Praxis verlief nach ihrer Entdeckung 1901 jedoch sporadisch und schleppend, brauchte etwa noch drei Jahrzehnte. Leipzig spielte dabei eine Vorreiterrolle in Deutschland. Auf Initiative des Ordinarius für Innere Medizin, Prof. Dr. Morawitz, wurde der Aufbau eines Blutspendernachweises als eine geeignete organisatorische Form für eine routinemäßige Transfusionspraxis in den Kliniken zielgerichtet durchgesetzt. So wurden in der Leipziger Tageszeitung vom 8.12.1933 alle 21-50 jährigen männlichen Bürger Leipzigs aufgerufen, sich als Blutspender zu melden. Karl Klaus (1903-1982) war einer von den 200 Männern, die dem Aufruf folgten und wiederum einer von den 72 Freiwilligen, die davon als spendetauglich befunden wurden. Als ein „Spender der ersten Stunde“ gibt uns Karl Klaus mit seinem handschriftlichem Tagebuch „Memoiren eines Idealisten“ einen präzisen, beeindruckenden Einblick in die Zeit der sogenannten direkten Blutübertragung, wobei der Blutspender neben dem Patienten lag und sein Blut über einen kurzen Weg von der Spendervene in den Patientenkreislauf geleitet wurde. Karl Klaus war und ist mit seiner Lebensleistung von mehr als 200 Blutspenden im Zefitraum von 1934 bis 1963 ein stellvertretendes Beispiel für eine Vielzahl hochgeschätzter Blutspender, die der Mitmenschlichkeit einen hohen Stellenwert im Leben einräumten und einräumen.