Die Revolution auf der Tagesordnung
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In dem vorliegenden Werk werden die Beziehungen der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule (u. a. Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Erich Fromm, Max Horkheimer) und der westdeutschen Neuen Linken untersucht. Die Entstehung und Anfangsphase des neomarxistischen Denkens in Europa wird vorgestellt und sein Einfluss auf die Neue Linke, Rote Armee Fraktion und die Grünen im Gründungsjahr (1980) analysiert. Die Untersuchung ergibt, dass die Kritische Theorie die Neue Linke anfangs (1962-65) stark prägte, ihr Einfluss später (1967-69) aber zurückging und schließlich in Ablehnung umschlug. Als Vorbilder wirkten stattdessen traditionelle Revolutionäre wie Mao Zedong oder Che Guevara. Auf diese bezog sich auch die RAF, ohne die Kritische Theorie der Frankfurter Schule zu berücksichtigen. Umso deutlicher fand die Kritische Theorie hingegen Einzug in das politische Programm der Grünen. Insgesamt ergibt sich daraus, dass die Kritische Theorie zur Modernisierung des Marxismus und der linken Denkmodelle des 20. Jahrhunderts wesentlich beitrug, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Martin Valenta, Ph. D. (Jahrg.1980) beschäftigt sich als Historiker und Pä-dagoge am Institut für das Studium to-talitärer Regime und der Karls-Universität in Prag mit der vergleichenden Erforschung neuer sozialer Bewegun-gen. Zuvor studierte er in Prag und an verschiedenen deutschen Universitäten in Frankfurt a. M., Düsseldorf, Freiburg und Dresden. Von der Deutsch-Tschechischen Historikerkomission wurde er mit dem Erich-Maria-Remarque-Preis (2009) ausgezeichnet. Von 2012 bis 2014 leitete er ein großes Projekt zur Vermittlung moderner Geschichte an Schulen in der Tschechischen Republik. Seine Monografien und veröffentlichten Studien stießen auf positives Echo in den tschechischen Medien. In seiner neuesten Veröffentlichung 2018 befasste er sich mit dem Phänomen tschechischer Untergrund-Bewegungen.
Parameter
- ISBN
- 9783865150714