Materialismus und Kritik
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„Der Materialismus“, schreibt Alfred Schmidt über seinen Lehrer Theodor W. Adorno, „ist ein Aspekt seines Denkens, freilich ein solcher, ohne dessen Verständnis alle anderen Aspekte nicht wirklich begriffen werden“. Von seiner Variante des Materialismus behauptet man oft, dass Adorno ihn kritisch, nicht dogmatisch, nicht mechanisch zu gestalten sucht. Doch wie dies konkret zu leisten ist, welche spezifische Beschaffenheit sein Materialismusbegriff innerhalb der Denktradition des Materialismus erhält, wie das materialistische Motiv mit dem ontologiekritischen und antisystematischen Programm zu vereinen ist, und welche Potentiale er für den heutigen Materialismus aufweist – diese dürften hingegen noch als offene, kaum richtig aufgeworfene Fragen gelten. Ein Indiz dafür ist wohl die Tatsache, dass eine monographische Studie über diesen zentralen Aspekt seines Denkens, fünfzig Jahre nach seinem Tod, noch nicht vorliegt. Dieses Buch untersucht ihn kritisch-rekonstruktiv im Zusammenhang von Adornos Spätwerk.