Ethik und Recht im Dilemma
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Bosch in Deutschland lässt den (»kleinen«) Vorsprung von Google und deren Tochter Waymo nicht ruhen und kündigt an, die Zahl der Experten für künstliche Intelligenz in den nächsten zwei Jahren von 1000 auf 4000 Mitarbeiter zu erhöhen und – zeitgleich – in den nächsten drei Jahren vier Milliarden Euro zu investieren. Deutschland nimmt also den weltweiten Kampf auf, insbesondere mit China und den USA, um eine führende Position im Bereich der Artificial Intelligence zu erreichen. Damit ist ein Wettlauf eingeläutet, der sich im wesentlichen um die moderne Technik bei Autos und in der Fertigungsindustrie dreht. Die Fragestellung sollte aber tiefer gehen: Darf man alles entwickeln und an den Markt bringen, was technisch möglich ist oder gibt es ethische Grenzen? Und wie erkennt ein Programmierer, was ethisch sauber ist? In einem Seminar an der Universität Braunschweig hat sich ein kleiner Kreis von Studenten (unter Begleitung von zwei Professoren, Gerd Schöler, Jurist, und Thomas Sonar, Mathematiker) der Frage gewidmet, welche Lehren z. B. aus den Schriften von Leibniz für die Gegenwart und Zukunft gezogen werden können. Dazu wurden ausgewählte praktische, zum Teil höchstrichterlich entschiedene Fälle herangezogen und beurteilt, also eine Verbindung hergestellt von Theorie und Praxis einerseits und von historisch großen Denkern und aktuellen Problemstellungen andererseits. Die theoretischen und praxisnahen Lehren des Seminars lassen sich nicht nur auf die Reizthemen der modernen Wirtschaft anwenden, sondern zeigen eine darüber hinaus gehende Gültigkeit für viele Anwendungsbereiche an der Universität und in der Lebenswirklichkeit. Vor allem hat sich erwiesen, dass die Beschäftigung mit ethischen Fragen dieser Art eine Kernaufgabe einer Technischen Universität sein sollte. In dem vorliegenden kleinen Buch sind die Fallgestaltungen und Lösungen zusammengefasst, die von den Studierenden erarbeitet, vorgestellt und erfrischend offen diskutiert wurden.