Planet der Pendler mit den drei Zeitmonden
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Hofstetter Kurt realisiert 1993 im hochfrequentierten Bahnhof Landstraße Wien Mitte Österreichs erste permanente Video-Computerkunst-Installation im öffentlichen Raum – Planet der Pendler mit den drei Zeitmonden. Der Künstler erkennt, dass an diesem Ort Parallelität und Kreislauf von den hier pendelnden Menschen vollzogen werden. Indem er ihre Gegenwart live in vier vernetzte Hofstetter Pendel Uhrwerke künstlerisch kodiert, werden Zeit und Unendlichkeit erfahrbar. Der Konzept- und Realisierungsprozess ist in der Werkchronologie in Bildern 1989–1993 in diesem Buch mittels Schriftstücken, Dokumenten und Bildern aus dem Archiv erstmals einsehbar. Verführt von der in Unendlichkeiten denkenden philosophischen Mathematik, bestimmen Parallelität und Kreislauf bis in die Gegenwart Hofstetter Kurts Kunstuniversum. Er entdeckt neue Methoden, die auf Archaisches und Elementares verweisen und in Kunst unterschiedlicher Disziplinen münden. Mit der Induktiven Rotation (2008) beispielsweise kreiert er aperiodische und asymmetrische Strukturen auf zwei parallelen Ebenen, die sich in Bildern und Skulpturen zeigen. Hofstetter leitet davon eine neue Webbindung ab, die der dreißigtausendjährigen periodisch denkenden Webkultur erstmals aperiodische Gewebe bringt und zur neuen Kunstform der Ambient Tactile Art führt. Und er komponiert damit Super-symmetrische Musik, die durch Raum-Zeitkommutation eine kreative Synergie von Tonalem und Atonalem zulässt. In ihrem Essay verortet Barbara Doser das künstlerische Werk Hofstetter Kurts als ästhetische Kommunikation von Seinsphänomenen an Ereignishorizonten.