50 Jahre Verbände der Wirtschaft
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Verbände der Wirtschaft agieren als mächtige und einflussreiche Akteure in der deutschen Wirtschaftspolitik. Aber wie sehen sie sich selbst? Wie gehen sie beispielsweise mit Interessenkonflikten um? Welche Aufgaben und Eigenschaften schreiben sie sich zu? Dieses Buch gibt Aufschluss über diese und weitere Aspekte in der Selbstwahrnehmung von Verbänden. Möglich machen das umfangreiche Daten zum Mitgliedermanagement, der Kommunikation und dem Charakter von Arbeitgeberverbänden, Wirtschaftsverbänden, Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern. Diese werden hier anhand von Befragungen zusammengetragen und ausgewertet. Eine gesonderte Bedeutung bei der Erhebung kommt darüber hinaus der optimierten Erfassung verschiedener Facetten der Selbstwahrnehmung im Kontext der Identitätsökonomik zu. Aber das Buch geht noch einen entscheidenden Schritt weiter. Ein zeitlicher Exkurs in die 1960er Jahre zu einer vielzitierten Verbändestudie des bekannten Wirtschaftswissenschaftlers Günter Schmölders macht es möglich, Veränderungen in der Selbstwahrnehmung mit einem Abstand von 50 Jahren zu betrachten. So wird im Detail eine Vielzahl einzelner Abweichungen in der Einschätzung und Positionierung sichtbar. Es offenbaren sich aber auch generelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklungsdynamik der Verbände. Zusätzlich zu den zahlreichen empirischen Daten wird ein umfangreicher Bestand an Archivmaterial zu den historischen Begebenheiten der Verbändestudie aus den 1960er Jahren zusammengetragen und ausgewertet. Vor dem Hintergrund dieser Analyse wirft das Buch deshalb auch die Frage auf, inwieweit moderne Identitätsökonomen unbewusst in der Tradition Günter Schmölders‘ und seines interdisziplinären Verständnisses der Volkswirtschaftslehre stehen. Gleichzeitig legt es mit Blick auf verschiedene Verbändetheorien die Identitätsökonomik als mögliche Alternative zur Analyse von Verbänden nahe.