Cambridge Springs 1904
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Cambridge Springs 1904 gilt seit jeher als eines der bedeutendsten Turniere der Schachgeschichte. Es war das erste große Kräftemessen der amerikanischen Meister mit der europäischen Schachelite, und es war ein luxuriös ausgestattetes Turnier an einem ungewöhnlichen Ort – nicht in einer Metropole wie New York, London oder Paris, und auch nicht in einem mondänen Kurort wie Monte Carlo, sondern „irgendwo im Nirgendwo“, wie Michael Dombrowsky schreibt. Der bekannte Schachautor hat nach seinen „Berliner Schachlegenden“ nun ein Werk vorgelegt, das sowohl allen Ansprüchen an ein klassisches Turnierbuch entspricht als auch reiches Hintergrundmaterial bietet mit vielen seltenen Fotos, Dokumenten und natürlich Geschichten. Die dokumentarische Reise beginnt auf einem Ozeandampfer, auf dem Jacques Mieses im Oktober 1903 in die USA reiste. Eigentlich war er nur zu einer Simultantournee ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten unterwegs, doch er kehrte mit Einladungen an seine Meisterkollegen zu einem hochkarätigen Turnier nach Europa zurück. Weltmeister Lasker sagte nicht nein, wohl aber der „Praeceptor Germaniae“ Tarrasch. Janowski ließ sich nicht bitten, Tschigorin auch nicht. Ebenso Marco, Schlechter, Teichmann. Wie würden sie diesmal gegen den amerikanischen Superstar Harry Nelson Pillsbury abschneiden, der 1895 in Hastings vor der Weltelite reüssiert hatte? Es sollte anders kommen. Den Sieg trug ein anderer davon, den zwar alle schon als prominenten Haudegen auf der Liste hatten, aber doch ein wenig unterschätzten. Frank Marshall.