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Zwischen Wildnis und Park

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Im Zuge des „spatial turn“ hat sich seit Ende des letzten Jahrhunderts der Begriff des Raumes in den Geistes- und Kulturwissenschaften als ein zentrales Paradigma hermeneutischer wie theoretischer Arbeit herausgebildet. Bezüglich der Frage, wie Räume literarisch bzw. ästhetisch erfahren, dargestellt und transformiert werden, stößt man auf den älteren, vor allem aus der Kunstgeschichte bekannten Begriff der „Landschaft“. Dieser Begriff der „Landschaft“ ist außerordentlich fruchtbar für das Verständnis der Genese der ästhetischen Moderne im Ereignisraum Weimar-Jena um 1800: Imaginationen bzw. Bilder von Landschaften spielen im Kontext der kreativen Eruptionen der Goethezeit eine ganz besondere Rolle für die Konstitution moderner Pratiken und Begriffe von Literatur und Kunst, die bis in unsere Gegenwart wirksam sind. Die Kultivierung von naturhafter Umwelt im Phänomen der „Landschaft“ erweist sich für Künstler, Philosophen und Dichter der Moderne seit dem 18. Jahrhundert als Reflexionsraum, um die Ordnungen von Natur und Kultur neu zu erkunden und dabei zentrale Begriffe wie das Selbst oder die Gesellschaft auch als Ereignishorizonte landschaftlicher Gestaltung zu verstehen. Der Band versammelt aktuelle Studien namhafter Literatur- und Kulturwissenschaftler zum Bedeutungsraum der „Landschaft“ seit der Goethezeit. Er ist zugleich Festschrift für Gerhard R. Kaiser, einen der bedeutendsten deutschsprachigen Komparatisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der an der Friedrich-Schiller- Universität Jena lehrte.

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ISBN
9783946964308

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2019

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