Die S-Regeln der Deutschen Druck- und Schreibschriften
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Wer sich mit alten Texten, Schriften oder Typografie befasst, hat sich gewiss schon oft die Frage gestellt, wie und wieso man denn das kleine s in der einen oder anderen Schreibweise vorfindet oder anzuwenden hätte. Gegenüber dem heutigen einzigen lateinischen Kleinbuchstaben s hatten sich in den gebrochenen Schriften das lange s und das runde s etabliert. Das normale s ist in der deutschen Schrift das lange s, das runde ist das sog. Schluss- oder Fugen-s. Das Wie und Warum konnte in dieser Ausarbeitung hoffentlich möglichst umfassend und genau dargelegt werden. Die aus den Quellen zusammengetragenen Regeln zur rechten Schreibung des kleinen s in Fraktur- und Kurrentschriften basieren im Wesentlichen auf den Vereinbarungen der II. Orthografischen Konferenz 1901 in Berlin für den gesamten deutschsprachigen Raum. Natürlich kam es bei Schreibungen auch in den Quellen gelegentlich zu Abweichungen und Fehlern, und nicht immer erscheint eine Schreibweise plausibel. All das wird versucht, zu beleuchten. Heute sind diese Regeln nicht mehr Vorschrift und es ist natürlich erlaubt, die heutigen orthografischen Regeln anzuwenden, auch wenn es bei Frakturschrift gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch ist es nur zu empfehlen, die S-Regeln zu kennen. Es ist einfach authentischer im Druck und beim Schreiben, zumal diese Regeln womöglich noch heute Gültigkeit hätten, wären diese Schriften 1941 durch die Nazis nicht beseitigt und nach dem Kriege offiziell wieder ins Leben gerufen worden. Herausgeber: Hans-Jürgen Sträter, Adlerstein Verlag