Tentamen Theologiæ Dogmaticæ
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In dem 1778 verfassten Mein Daniel Wyttenbachs Memoria oder Lebens-Umstände berichtet der Autor von seiner langjährigen Arbeit am Tentamen, dessen drei Bände zwischen 1741 und 1747 in Bern erschienen waren. Er stellt es als Ergebnis seines langjährigen Studiums der Theodizee Gottfried Wilhelm Leibniz' und der Philosophie Christian Wolffs dar. Dieses „System“, wie er es meistens nennt, ist ein Hauptwerk der „vernünftigen Orthodoxie“ des theologischen Wolffianismus in seiner reformierten (auch „calvinistischen“) Variante; sie steht der lutherischen Variante von Israel Gottlieb Canz und Jakob Carpov nahe, die er auch durchgehend zitiert. Wyttenbachs „Schwanengesang“, wie ihn ein Berner Freund nannte, der den Text durchsah und bei der Suche nach einem Verleger half, der nicht nur reizende Poesien und lustige Romane, sondern auch „das Ernsthafte“ publiziere, gibt einen tiefen Einblick in die mentale Verfassung eines theologischen Wolffianers, dem die philosophische und theologische Entwicklung seit den 1760er Jahren in der Theologie und im kritisch lesenden Publikum die methodische und scheinbare dogmatische Stabilität seiner „vernünftigen Orthodoxie“ zersetzte und der sich historiographisch und ökumenisch neu orientiert.