Formen kulturellen Wandels und andere Beiträge zur Erforschung des Himālaya
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Schwerpunktthema des Bandes ist das Verhältnis zwischen den Regionaltraditionen und der übergreifenden Großen Tradition (Schlagwörter: Sanskrit und Sanskritisierung), welches die Indologie seit etlichen Jahren beschäftigt, also letztlich die Frage nach der kulturellen Identität des Subkontinents. Sie an nepalischen Daten zu verfolgen ist aus verschiedenen Gründen lohnend: Im Unterschied zu Indien blieb Nepal muslimische Eroberung und Kolonialzeit erspart; seit schriftliche Quellen einsetzen, stand sein geistiger Mittelpunkt, das Tal von Kathmandu, unter hinduistischer Dominanz; die Hinduisierung hat die Vielzahl von Ethnien offenbar ganz unterschiedlich stark betroffen. Fast alle Beiträge sind aus der Feldarbeit erwachsen; Vertreter der verschiedenen Disziplinen und Forschungsansätze versuchen eine erste Sammlung und Sichtung der Evidenz. Inhaltsübersicht: B. Kölver: Der Staat und die Anderen; A. Höfer: Wieso hinduisieren die Tamang?; M. Oppitz: Die Trommel und das Buch. Jhãkri und Jainsi - eine kleine und die Große Tradition; S. Lienhard: Riten und Gebräuche der Newars bei Geburt, Menstruation und Tod; M. Witzel: Agnihotra-Rituale in Nepal; A. Michaels: Nepalesische balyogis und der deshantara-Ritus während der Initiation; G. Unbescheid: Göttliche Könige und königliche Götter; R. Herdick: Neue Kulte in Kirtipur; N. Gutschow: Die Kuppelbauten des 19. Jh. im Kathmandu-Tal; G.-M. Wegner: Anruf der Alten Götter. Notation und Analyse einer newarischen Trommelkomposition; W. Haffner: Von der angepaßten Nutzung zur Übernutzung des Naturpotentials - Das Beispiel Gorkha; P. Pohle: Landschaftsnutzung und Landschaftsschäden - Fallbeispiel Gorkha; U. Müller: Die Übernutzung der natürlichen Ressourcen in Gorkha. Soziale und ökonomische Ursachen; M. Kretschmar: Volkserzählungen aus Mustang; R. Bielmeier: Zur Stellung des Dialekts von Mustang in Nepal; W. Winter: Aus der Arbeit des Linguistic Survey Nepal.