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Religiöse Devianz

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Die christlichen Gesellschaften sahen sich seit ihren Anfängen vor die Aufgabe gestellt, die richtigen religiösen Lehren und Verhaltensweisen zu definieren. Diese Definitionen wurden nicht zuletzt durch Abgrenzungen von abweichenden Meinungen und Praktiken sowie durch Ausgrenzungen von Andersgläubigen erarbeitet. Die Beiträge des vorliegenden Bandes widmen sich der Frage, mit welchen Techniken des Rechts, der Theologie oder der sozialen Kontrolle religiöse „Normalität“ bestimmt und durchgesetzt, bzw. religiöse Devianz als solche festgesetzt und sanktioniert wurde. Anschaulich gemacht werden diese Techniken an Beispielen des Umgangs mit Andersgläubigen (Juden, Heiden) und mit normwidrigem Verhalten von Christen (Häretikern, Heiligen, Sektierern). „Religiöse Devianz“ war eines der Schwerpunktthemen von drei Symposien des Max Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte, welche unter dem Titel „Die Reaktion der Normalen“ 1987-1989 in der Werner Reimers Stiftung, Bad Homburg, stattfanden. In diesem Rahmen entstanden auch die zehn hier publizierten Beiträge. Inhalt: G. Dagron: La règle et l’exception B. Diestelkamp: Der Vorwurf des Ritualmordes gegen Juden vor dem Hofgericht Kaiser Friedrichs II. im Jahre 1236 P. Dinzelbacher: Heilige oder Hexen? J. Durliat: „Normaux“ et deviance religieuse d’après la correspondance de Grégoire la Grand A. Guillou: Moines grecs marginaux de Calabre (XVe s.) J. Koder: Der Fall des Symeon Neos Theologos L. Mayali: Le moine fugitif dans la société médiévale N. Oikonomides: La brebis égarée et retrouvée K. Schreiner: „Duldsamkeit“ (tolerantia) oder „Schrecken“ (terror) J. Weitzel: Die Normalität als Frage an das Schicksal des Gottschalk von Orbais

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Religiöse Devianz, Dieter Simon

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Erscheinungsdatum
1990
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