Geschichtskritik und ästhetische Wahrheit
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Die Arbeit schlägt einen Bogen von Adorno/Horkheimers „Dialektik der Aufklärung“ zur „Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss. Was jene philosophisch entwerfen, die Reflexion auf den Mythos, um die Geschichte als mißlingenden Bildungsprozeß zu kritisieren, setzt dieser literarisch fort, indem er seinen Romanprotagonisten einen Mythos als Material und Medium der Selbstvergewisserung aufgibt. Beide Ansätze fragen nach der Produktivität des Mythos für eine Geschichtskritik unter den totalitären Vorzeichen des Faschismus; sie entwerfen ein Spannungsfeld, auf dem einander durchdringend philosophische und literarische Anstrengungen stehen, aus der Darstellung eine Kritik der Geschichte zu entwickeln. Der daran gebundene spezifisch ästhetische Wahrheitsbegriff, der das historisch Uneingelöste kraft der Form seiner Erkenntnis aufdeckt und gegen den geschichtlichen Prozeß behauptet, wird herausgearbeitet in detaillierten Einzeluntersuchungen zur 'inneren Konstruktion' und 'äußeren Bezügen' der Gegenstände.