Gestalt auf Reisen
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Wirkungs-Gestalten definieren sich durch ihre Entwicklungen oder Metamorphosen: durch das, was sie anstellen - und durch das, was sich mit ihnen anstellen lässt. Sie sind Werke, bei denen eine Sache vorangeht, indem Verschiedenes dabei ins Spiel kommt. Ein Kuchen lässt sich nur backen, indem ein Rezept in Umsatz mit verschiedenartigem Material kommt, indem durch Zerhacken, Warmmachen, Verrühren Verschiedenes auf eine Gestalt gebracht wird, indem man sich ein bisschen auf das verlässt, was man nicht in der Hand hat. Dabei kann man seine Tagträume mitverbacken, und das kann man wiederholen, variieren, steigern, abmindern. Erst in diesem ganzen Wirkungs-Zusammenhang definiert sich die besondere WirkungsGestalt des Kuchen-Backens. Das ist ein Beispiel für die WirkungsGestalt in sich zusammenhängender Werke. Die Psycho-Morphologie erforscht, was solche seelischen Werke mit sich bringen, was sie wollen und was sie leiden müssen, welche Konsequenzen, welche Chancen und Begrenzungen, welche Verkehrungen ihre Entwicklung mit sich bringen kann. So etwas ist nicht mit Ein-Schuss-Verfahren zu untersuchen. Der Reichtum seelischer WirkungsGestalten läßt sich nur durch eine Methode erfassen, die in mehreren Drehungen in die „Tiefe“ dringt (Versions-Methode) und zwar ohne dabei die Gestalt im ganzen aus dem Blick zu verlieren.