Leiblichkeit als Lebendigkeit
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Die Leiblichkeit als zunehmendes Thema interdisziplinärer Diskussion ist trotz gewichtiger phänomenologischer Ansätze bislang nicht aus ihrer welthaften Vergegenständlichung gelöst worden. Im Rückgriff auf den maßgeblichen französischen Phänomenologen Michel Henry, dessen Denken hier erstmals insgesamt dargestellt wird, erweist sich eine „Destruktion“ des ausschließlich ekstatischen Erscheinungsprinzips in der abendländischen Philosophie als notwendig. Denn erst in der rein immanenten Selbstaffektion des Lebens als Identität von Ego und „Leib“ ist das Wesen der Leiblichkeit im Sinne der Urphänomenalität auszumachen. Diesen Weg zur transzendentalen Affektivität zeichnet das Buch systematisch wie „historial“ nach, d. h. als Freilegung der meist ungenannt an-wesenden Immanenz als Wesensoffenbarung allen Erscheinens diesseits von Bewußtsein, Vorstellung und Unbewußtem. Im Anschluß an die eidetische Bestimmung der pathischen Strukturgesetzmäßigkeiten der absolut subjektiven Affektivität werden die gesellschaftlichen wie kulturellen Konsequenzen dieser neu aufgefundenen Leibrealität diskutiert. Diese führen insbesondere auch zu einer vorintentionalen Sicht der Inter-subjektivität im Sinne eines gemeinschaftlichen Mit-Pathos sowie zur Neubesinnung der Rolle gesellschaftlicher Arbeit und der Lebensselbstzerstörung im Rahmen wissenschaftlich-technischer Entwicklung.
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