Frauen in existenziellen Konflikten
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Adoption konstituiert eine Triangel von abgebenden Müttern, Adoptiveltern und Adoptierten. Als solche ist sie ein problematisches, weil nicht eindeutiges Verhältnis, das von der normalen Regelung der Zuordnung von Kindern zu Eltern abweicht. Die zwischen den Aspekten von Weggabe und Annahme und den jeweils damit verknüpften Konnotationen gegebene Spannung ist Ursache einer Ambivalenz, die das Verhältnis der einzelnen wie der Gesellschaft insgesamt zur Adoption kennzeichnet. Zum Inhalt von Band 5: Anhand von Prozeßanalysen wird untersucht, wie Frauen in die Situation kommen, zu überlegen, ob sie ihr Kind zur Adoption freigeben sollen. In diesen Situationen wird die gesellschaftliche Selbstverständlichkeit der Einheit von Gebären und Aufziehen problematisch. Diese Problematik tritt unter typischen Konstellationsbedingungen auf, in denen die Frauen die Bedingungsrahmen für eine angemessene Erziehung als bei ihnen nicht gegeben ansehen, da der familiäre Rahmen fehlt, die finanzielle Situation schlecht ist und sich die Frauen durch hohe Ansprüche an die Erziehung überlastet fühlen. Ist eine Entscheidung für die Adoptionsfreigabe gefallen, so ist damit im allgemeinen eine Sprengung des Sinnrahmens der Mutterposition verbunden, d. h., da die meisten diese Entscheidung nicht sinnvoll einordnen können, daß sie Schuldgefühle, die in vielen Fällen nicht kommunizierbar sind, überwältigen. Die weiteren Bände Band 1: Adoption zwischen gesellschaftlicher Regelung und individuellen Erfahrungen Band 2: Biographien erwachsener Adoptierter - Lebenserfahrungen, Lebensstrategien Band 3: Adoption und Adoptionsvermittlung - Selbstverständnis von AdoptionsvermittlerInnen Band 4: Adoption als sozialer Prozeß - Erfahrungen und Probleme von Adoptiveltern