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Interpretation zwischen Theorie und Praxis

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In den 70er Jahren haben sich einige Wenige wissenschaftstheoretisch mit literaturwissenschaftlicher Interpretation auseinandergesetzt. Pöders Buch bietet im ersten Teil einen kritischen Einblick in die zu wenig beachtete interpretationstheoretische Diskussion; im zweiten Teil geht es der Autorin besonders darum, Spuren der Vermittlung zwischen wissenschaftstheoretischen und traditionellen Positionen in der Diskussion um literaturwissenschaftliche Interpretationen in den 80er Jahren herauszuarbeiten. Im Sinne eines Dialogs zwischen Theorie und Praxis werden in der vorliegenden Studie eine diskursanalytische und eine feministische Interpretation von Kleists „Das Erdbeben in Chili“ vor dem Hintergrund jener Diskussion analysiert. Erkenntnisleitend ist dabei die Frage nach der Vermittlung zwischen Interpretationstheorie, Diskursanalyse und feministischer Theorie im Anwendungsbereich „Interpretation“. Die Autorin arbeitet bewusst der in der Literaturwissenschaft immer größer werdenden Kluft zwischen Theorie und Praxis entgegen, indem sie weder die eine noch die andere privilegiert: beide - die Theorie wie die Praxis - sind gleichrangige Konstituenten der (Literatur)Wissenschaft, die sich gegenseitig korrigieren und bereichern können.

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1994

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