Terror und Extremismus in Deutschland

Autor*innen

• Konrad Löw

Parameter

• Politikwissenschaft

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Die deutsche Geschichte ist geprägt von Erfahrungen mit extremistischen Kräften, insbesondere im 20. Jahrhundert, als das Land sowohl eine rechts- als auch eine linksextreme Machtübernahme erlebte. Diese Vergangenheit erklärt die anhaltende Aufmerksamkeit, die dem politischen Extremismus seit der Gründung der zweiten deutschen Demokratie zuteilwurde. 1949 konnte niemand voraussehen, dass der neugebildete Verfassungsstaat im westlichen Deutschland vier Jahrzehnte ohne existenzgefährdende Krisen bestehen würde. In den sechziger Jahren stieß das Diktum „Bonn ist nicht Weimar“ oft auf Skepsis. Die periodischen Erfolge extremer rechter und linker Bewegungen führten dazu, dass Beobachter die positive Lesart des Wirtschaftswunders in Frage stellten. Nach der Wiedervereinigung ist diese Sorge erneut aufgeflammt, besonders angesichts der Renaissance der extremen Rechten, die Erinnerungen an die Weimarer Republik wachruft. Ausländische Beobachter äußern Bedenken, dass Deutschland, durch geopolitische Veränderungen beeinflusst, sich politischen Traditionen zuwenden könnte, die bereits in eine Katastrophe führten. Auch besonnene Kommentatoren erkennen das wachsende extremistische Potenzial. Die Beiträge basieren auf einer Tagung der Fachgruppe Politikwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung im November 1992 an der Universität Bayreuth, an der sowohl Verfassungsschutzpraktiker als auch Wissenschaftler teilnahmen.

• Sprache: Deutsch
• Erscheinungsdatum: 1994