Sozialer Stress, defensives coping und Erosion der Kontrollüberzeugung
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Ziel der Untersuchung ist es, die Entstehung und Persistierung von gesundheitlichen Störungen bei Erwachsenen aus sozialwissenschaftlich-stresstheoretischer Sicht empirisch zu analysieren. Dabei geht der Autor von der These aus, daß das bisher eher bescheidene Potential sozialwissenschaftlicher Ansätze zur Erklärung gesundheitlicher Störungen durch eine stärkere Berücksichtigung der personalen Bemühungen zur subjektiven Verarbeitung sozialer Umweltkomplexität erheblich gesteigert werden kann. Im Rahmen des sogenannten „transaktionalen Stressmodells“ lassen sich diese individuellen Adaptionsprozesse durch Konzepte wie Streß, Coping, Kontrollüberzeugung und Adaptionsfolgen theoretisch näher spezifizieren. Dieser psychologische Ansatz von LAZARUS wird unter Behebung seiner Defizite aus sozialwissenschaftlicher Sicht zu einem theoretischen Bezugsrahmen ausgearbeitet, in dem das Auftreten von gesundheitlichen Störungen grundsätzlich als Resultat des Einflusses verschiedener Typen sozialer Belastungen, sozialer Unterstützungsleistungen, des individuellen Copingverhaltens und subjektiver Kontrollüberzeugungen betrachtet wird. Aus der Spezifikation der möglichen kausalen Beziehungen zwischen diesen vier theoretischen Strukturelementen ergibt sich ein Verlaufsmodell personaler Adaptionsprozesse, das die Entstehung von Störungen des gesundheitlichen Wohlbefindens letztlich als Resultat ineffektiver Streßverarbeitung begreift.