Jugend und Modernisierung
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Die Lebensphase Jugend hat sich in der Bundesrepublik als einer modernen westlichen Gesellschaft von der Nachkriegszeit bis heute grundlegend gewandelt. Destandardisierungen im jugendlichen Lebenslauf und in der Lebensplanung werden immer sichtbarer. Orientiert an einem sozialökologisch-biographischen Verständnis von menschlicher Entwicklung wird dieser Wandel vom Autor theoretisch und empirisch belegt. Dazu werden eigene Daten aus dem Kontext eines repräsentativen Jugendsurveys und Sekundäranalysen herangezogen. Die Bedingungen des Aufwachsens und der Wandel der biographischen Übergänge werden mit dem Ziel untersucht, die Wandlungsprozesse auf dem Weg ins Erwachsenenalter anhand von konkreten Zäsuren der Jugendbiographie zu erfassen. Hierzu werden unter Verwendung des Konzeptes laufbahnstrukturierender Statuspassagen die unterschiedlichen Ablöseprozesse und Anforderungen sowie berufliche und familiale Orientierungen von Jugendlichen als Lebenslaufmuster ins Blickfeld der Analyse gerückt, in ihrer institutionellen Verschränkung zu Familie, Schule, Beruf und Gleichaltrigengruppe analysiert und im Hinblick auf soziale Netzwerk- und Stützleistungssysteme untersucht. Die Darstellung der empirischen Verschiebungen und Veränderungen im jugendlichen Lebenslauf leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur theoretischen Durchdringung der Lebensphase Jugend unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Individualisierungsbedingungen. Der Inhalt: Einleitung. 1. Gesellschaftliche Modernisierung und Strukturwandel der Jugendphase: Prozeß der Modernisierung; Individualisierung und Modernisierung; Entstrukturierung und Destandardisierung; Fragestellung und Hypothesen der Untersuchung. 2. Jugend und Familie: Die emotionale Dimension des Eltern-Kind-Verhältnisses; Die pädagogische Dimension des Eltern-Kind-Verhältnisses; Der Lebensstil der Eltern; Gesamtmodell der Eltern-Kind-Beziehung. 3. Schule und Beruf: Zufriedenheit und Belastung in Schule und Beruf; Berufbezogene Werthaltungen; Postmaterialistische und instrumentelle Berufsorientierung. 4. Die Gleichaltrigengruppe: Gleichaltrige als informelle Gruppe; Peer- Sozialisation im Wandel der Zeit; Gleichaltrige oder Eltern? Netzwerke in problematischen Lebenssituationen. 5. Statuspassagen der Jugendbiographie: Selbsteinstufung zwischen Kind- und Erwachsensein; Der alltägliche Ablöseprozeß von der Herkunftsfamilie; Der Aufbau gegengeschlechtlicher Beziehungen; Berufliche und materielle Selbständigkeit; Gründung einer eigenen Familie; Statuspassagen als „Gesamtbild“ der Jugendbiographie. Fazit. Literatur; Anhang.