Der Alltag des Krieges
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AuszugDas Kriegstagebuch des „Oslobodenje“-Journalisten Zlatko Dizda- revic beschreibt die Angst, die Verzweiflung und die Hoffnung der Menschen im belagerten Sarajevo des Jahres 1992. An kleinen Bege- benheiten aus dem Alltag wird deutlich, was die Fernsehbilder der zerbombten Stadt nur verschleiern können. „Die Demütigung der Deportation in ein Konzentrationslager wird in Sarajevo niemand verzeihen können, weder heute noch in Zukunft. Dieser Schlag mit dem Gewehrkolben löscht sämtliche Errungenschaften der Zivilisation aus, beraubt den Menschen seiner wertvollsten Gefühle und löscht den Sinn für Gerechtig- keit, Barmherzigkeit und Vergebung unwiderbringlich aus.“ Dieser Eintrag aus dem Tagebuch zeigt, daß auch nach dem Abkommen von Dayton der Wiederaufbau eines „normalen“ Zusammenlebens in Sarajevo noch sehr lange dauern wird. "Nein, Dizdarevic' Tagbuch ist wahrlich keine gemütliche Lektüre. Aktuell - das ist in diesem Falle ein höchst zweischneidiges Kompliment - ist es leider noch immer." Der Standard