
Parameter
Mehr zum Buch
Konnte eine unabhängige Verwaltungsgerichtsbarkeit im Zarenreich entstehen? Diese mit dem Gerhard-Ritter-Preis ausgezeichnete historische Arbeit untersucht die Entwicklung eines verwaltungsrechtlichen Kontrollsystems in Rußland und beleuchtet die Rolle des „Dirigierenden Senats“ in St. Petersburg. Ursprünglich als Exekutivbehörde konzipiert, verwandelte sich der Senat nach den liberalen Reformen von 1864 allmählich in ein Justizorgan, das die höchstrichterliche Rechtsprechung vereinte. Die Arbeit zeigt die historischen Schranken dieses Wandels auf, insbesondere die langwierigen Gesetzgebungsinitiativen zur Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit, die mit erheblichen politischen Widerständen konfrontiert waren. Im zweiten Teil wird demonstriert, wie die Entscheidungen des Senats die Rechtswirklichkeit beeinflussten. Der Verfasser hat über 400 Senatsentscheidungen zu den 1864 eingeführten lokalen Selbstverwaltungen im Historischen Archiv St. Petersburg ausgewertet. Dabei wird eindrucksvoll nachgewiesen, wie der Senat durch seine Interpretation des Selbstverwaltungsstatuts die gesetzlichen Garantien stärkte. Zudem werden die Anfänge eines Individualrechtsschutzes sichtbar, als Bürger und Unternehmen gegen rechtswidrige Steuerbescheide der lokalen Behörden vor den Senat traten. Umfangreiche biographische Angaben zu den Senatoren und Kurzaktenspiegel der ausgewerteten Materialien sind auf Mikrofiche beigefügt.
Buchkauf
Verwaltungsgerichtsbarkeit im späten Zarenreich, Peter Liessem
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1996
Lieferung
- Gratis Versand in ganz Deutschland!
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.