Pädagogische Wissenschaftslehre
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Nachdem Hermeneutik und analytische Wissenschaftstheorie die pädagogische Wissenschaftslehre der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts dominiert haben, macht vor allem die analytische Philosophie inzwischen einen etwas erschöpften Eindruck. Zwar führen die postmodernen Dekonstruktionen in einem gewissen Sinne ihr Geschäft weiter, doch ohne nach der Auflösung von Strukturen mit einer Alternative aufzuwarten. So steht die Pädagogik im Ausgang des zweiten Jahrtausends vor der Frage, welche Form ihre Wissenschaftslehre für die nächsten Jahre annehemen soll. Gesucht ist ein ähnlich produktiver Ansatz, wie ihn etwa der Kritische Rationalismus abgegeben hatte, nunmehr aber mit der Eigenart gepaart, den beiden traditionellen Hauptrichtungen, der geisteswissenschaftlichen und der empirischen Pädagogik, ein gemeinsames Dach anzubieten. Einen ersten Schritt in diese Richtung versucht die vorliegende Schrift, indem sie eine Systematik der Pädagogik unterbreitet und deren Bestandteile unter Nutzung neuer Forchungsergebnisse analysiert. Unter anderem wird gezeigt, daß es Fälle gibt, in denen qualitative Forschung vor der quantitativen betrieben werden muß und die Sein-Sollens-Problematik nicht unbedingt gegen den naturalistischen Fehlschluß verstößt.