Drehscheiben im Strukturwandel
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Die deutsche Einigung als arbeitsmarktpolitisches Großexperiment: Unter dieser Perspektive untersucht der Autor die knapp 400 Gesellschaften für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung (ABS), die zum Vermittlungsglied zwischen zwei wichtigen Akteuren der Systemtransformation wurden: zwischen der Treuhandanstalt und der Bundesanstalt für Arbeit. Als Agenturen für die arbeitsmarktpolitische Flankierung des Personalabbaus gingen die ABS-Gesellschaften weit über die westdeutsche Tradition der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hinaus. Sie erlaubten es mit ihren größeren personellen und materiellen Potentialen, Erfahrungen mit neuen arbeitsmarkt- und strukturpolitischen Wegen zu sammeln - selbst wenn die verfügbaren Möglichkeiten bei weitem nicht ausgeschöpft wurden. Aus der Analyse der Funktionsweise wie der Defizite der ABS-Gesellschaften entwickelt Knuth ein Modell für Gesellschaften zur Mobilitäts-, Arbeits- und Strukturförderung, die im beschleunigten Strukturwandel zwischen alter und neuer Beschäftigung vermitteln könnten - auch und gerade unter westdeutschen Bedingungen. Hierfür müßten betriebliche Personalpolitik, aktive Arbeitsmarktpolitik und regionale Strukturpolitik in neuer Weise zusammenwirken.