Die Nahostpolitik der Sozialistischen Internationale
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Im September 1993 wurde in Washington das Gaza-Jericho- Abkommen unterzeichnet, das zu wesentlichen Teilen über viele Jahre hinweg durch die Nahostpolitik sozialdemokratischer Parteien mit vorbereitet wurde. In der Studie wird die Nahostpolitik der Sozialistischen Internationale (SI) untersucht, die 1951 bis 1973 einseitig für die israelische Arbeiterpartei Partei ergriff. Sozialdemokratische Parteien trugen eine Mitverantwortung für die Kolonialkriege in Algerien und Südjemen. Dadurch verfügte die SI über keinerlei politischen Einfluß in arabischen Ländern. Die Ölkrise nach dem Oktoberkrieg 1973 führte zu einer Veränderung der Nahostpolitik der SI. Bruno Kreisky (SPÖ), Willy Brandt (SPD) und Francois Mitterrand (PS) wurden zu den wichtigsten Befürwortern eines Dialogs auch mit arabischen Parteien und Befreiungsbewegungen einschließlich der PLO. Durch die Kontakte zur SI wurde die PLO politisch aufgewertet und in den Nahostfriedensprozeß einbezogen. Hier liegt ein wesentliches Verdienst der Nahostpolitik der SI. Der Autor Dr. Hans Krech gehörte 1977 bis 1984 der Forschungsgruppe „Geschichte der internationalen Sozialdemokratie“ am Wissenschaftsbereich Allgemeine Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg an. Der ehemalige Bürgerrechtler ist seit 1991 wiss. Mitarbeiter am Deutschen Orient-Institut in Hamburg.