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Grundschulreform und Koedukation

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Koedukation ist seit fast 100 Jahren ein vieldiskutiertes bildungspolitisches Thema, und bereits seit einem halben Jahrhundert gehört die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen zur Normalität des Schulalltags. Die Ergebnisse der Schulforschung in den letzten 20 Jahren belegen aber, daß eine unreflektierte Koedukation allein noch kein Garant dafür ist, tatsächliche Chancengleichheit für beide Geschlechter zu realisieren. Auch die Erkenntnis, daß es trotz einer langen koedukativen Tradition im Osten Deutschlands Erscheinungen eines heimlichen Lehrplans der Geschlechtererziehung gab und gibt, wirft bildungspolitisch und erziehungswissenschaftlich bedeutsame Fragen auf. Im Rahmen der Grundschulreform wurden die Ergebnisse feministischer Schulforschung bisher durchaus zur Kenntnis genommen. Noch immer fehlen jedoch Akzente einer geschlechterbewußten Grundschulpädagogik. Die Individuation der Geschlechter im Spannungsfeld von Geschlechtertypisierung und geschlechterdifferenter Subjektivität bedarf unter den Bedingungen eines zweigeschlechtlichen Kultursystems aber einer angemessenen Unterstützung. Die hier vorgestellten Forschungsarbeiten zum Zusammenhang von Grundschulforschung und Frauenforschung, zur Geschlechtersozialisation in der Grundschule, zum demokratischen Umgang von Mädchen und Jungen und zur Berücksichtigung der Kategorie 'Geschlecht' in der Grundschuldidaktik erweitern die Diskussion zur Grundschulreform um diese inhaltlichen Perspektiven und setzen für die Schulpraxis Akzente einer geschlechterbewußten Pädagogik. Inhalt: Grundschulreform und Geschlechterverhältnis Marlies Hempel: Grundschulreform und Koedukation. Annedore Prengel: Beobachtende Vernunft in der Grundschule - Zum Zusam-menhang von Grundschulforschung und Frauenforschung. Astrid Kaiser: Die kleine Grundschule als mädchen- und jungengerechte Reformschule. Ilse Brehmer: Starke Mädchen und sanfte Jungen - Aspekte einer reformierten Koedukation. Mädchen- und Jugensozialisation in der Grundschule Maike Aissen-Crewett: Der Einfluß der Vorstellungen über Männlichkeit und Weiblichkeit auf das Verhalten von Mädchen und Jungen sowie von Lehrerinnen und Lehrern in der Grundschule. Ulrich U. Hermann: Geschlechterstereotypien und Selbstkonzepte von Kindern. Charlotte Röhner: Mädchen und Jungen im offenen Unterricht. Jutta Hartmann: Lebensgestaltungsmöglichkeiten und Geschlecht - Herausforderungen an Schule heute. Marlies Hempel: Lebensentwürfe und Identität - Überlegungen zur Kindheitsforschung. Konfliktbewältigung bei Mädchen und Jungen Claudia Biskup, Johanna Brink, Gertrud Pfister: Konflikte aus der Sicht von Schülerinnen und Schülern. Andreas Zieske: Jungenarbeit in Grundschule und Hort. Karin Becher: Unterrichtsstörungen von Mädchen und Jungen. Friederike Heinzel: Der Kreis: Die demokratische Sozialform in der Schule. Grundschuldidaktik und die Kategorie „Geschlecht“ Elisabeth Neuhaus-Siemon: Frühes Lesen unter geschlechtsspezifischem Aspekt. Sigrun Richter: Geschlechtsspezifische Aspekte des Schriftspracherwerbs im Rahmen einer ökologischen Grundschuldidaktik. Hartmut Giest: Kognition und Geschlecht beim sachbezogenen Lernen.

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ISBN
9783779908890

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1996

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