"Es ist viel 'Hitler' in Wagner"
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Mit den im Jahre 1878 von Richard Wagner gegründeten „Bayreuther Blättern“ wird eine Zeitschrift untersucht, die in ihren 61 Jahrgängen auf mehr als 20.000 Textseiten sowohl der Wagner-Forschung als auch zahlreichen anverwandten Forschungsgebieten reichhaltiges Material bereitstellt. Die Zeitschrift ist als literarisches Zentrum der von Bayreuth ausgehenden Kulturbewegung anzusehen und stellt eine bedeutsame publizistische Quelle des Deutschen Kaiserreichs, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches dar. Unter dem thematischen Schwerpunkt „Rassismus, Antisemitismus und Deutschtum in den “Bayreuther Blättern„ wird die ideologiebildende Funktion der Zeitschrift nachgewiesen. Dabei wird zunächst die Entstehungs- und Gründungsgeschichte aufgearbeitet und neben formalen Aspekten wie Umfang, Aufbau und Konzeption die bildungsbürgerlich dominierten Adressaten- und vor allem Mitarbeiterkreise erschlossen. Die Analyse von Richard Wagners eigenen rassistischen, antisemitischen Artikeln für die “Bayreuther Blätter„ mündet ein in die Darstellung des in der Zeitschrift manifesten Antisemitismus in seinen verschiedensten Spielarten und der damit korrespondierenden Strömungen, so des deutschen Nationalismus, Antidemokratismus, Kolonialismus. Abschließend wird das unmittelbare Verhältnis Bayreuths und der “Bayreuther Blätter" zum Dritten Reich, zu Hitler und der nationalsozialistischen Bewegung dargestellt. Im zweiten Teil der Studie wird durch ein alphabetisches Verfasserregister der fast 450 Mitarbeiter und ein systematisches Schlagwortregister zu annähernd 500 Schlagworten die Zeitschrift bibliographisch und inhaltlich erschlossen. Die Register bilden so ein detailliertes, informatives und zuverlässiges Forschungsinstrument.