Evolutionäre Selbstorganisation und Goethes ästhetische Anschauung
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In dieser Arbeit geht es um eine theoretische Fundierung ganzheitlicher Bildung. Dabei wird das Phänomen Ganzheit – eine übergeordnete Einheit, in die alle Phänomene eingebunden sind – hier mit dem universellen Evolutionsprozeß bzw. der 'Natur' gleichgesetzt. Diese Natur-Ganzheit ist dynamisch: Sie evoluiert, bringt Leben hervor, woraus sich wieder Leben entwickelt und ausdifferenziert. Ihre dynamische Wesensqualität ist dabei auf ein fundamentales Kraftpotential zurückzuführen: die evolutionäre Selbstorganisation. Die zentrale These lautet hier: Wenn der Mensch sich dieser evolutionären Selbstorganisation bewußt werden kann, wenn er sie 'erspüren' lernt, so kann er sich in die 'Ganzheit' universeller Evolution und ihrer fraktalen Bereiche (unbelebt, belebt) eingebunden erleben und in ihrem Sinne handeln lernen. Zu diesem Zweck werden moderne naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit einer tradierten ästhetischen Anschauung im Sinne Goethes in Beziehung gesetzt. Daran anknüpfend wird verdeutlicht, wie der Mensch mit seinen mentalen Möglichkeiten wesentliche Aspekte evolutionärer Selbstorganisation wahrnehmen und in ihrem Sinne künstlerisch wirken kann.