Poverty and food in welfare societies
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Die Beiträge dieses Bandes untersuchen das Paradox des Mangels im Überfluß: Ernährungsarmut in Wohlstandsgesellschaften. Geringes Einkommen, schlechte Wohnverhältnisse, soziale Isolation bleiben nicht ohne Folgen für die sozialen und kulturellen Qualitäten des Essens. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen (z. B. einkommensschwache Familien und besonders ihre Kinder, Migranten, Asylsuchende, alte Menschen) können unter diesen Beschränkungen nur schwer eine Ernährung sichern, die ernährungsbedingten Erkrankungen vorbeugt und die Gesundheit fördert. Zwar sind Hunger und extreme Mangelversorgung in den Wohlfahrtsstaaten als Massenphänomen nicht anzutreffen, doch zeigt sich, daß die Armen und Benachteiligten eine ihren sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Anforderungen genügende Ernährung nicht zuverlässig sichern können. So müssen einkommensschwache Haushalte das in gewissen Grenzen flexible Lebensmittelbudget einschränken, um andere, nicht flexible Lebensnotwendigkeiten zu finanzieren. Für andere Gruppen steht neben der Einkommenssituation im Vordergrund, daß eine unabhängige Haushaltsführung nicht mehr möglich ist.