Verhaltensbindung und die Evolution ökonomischer Institutionen
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Warum geben wir selbst in fremden Städten einem Taxifahrer ein Trinkgeld? Wie entstehen Eigentumsrechte? Warum und wie stabilisieren sich Kastensysteme? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Religion und Ökonomie? Warum gibt es Unternehmungen? Wie können Standards bei der Lohnfindung und bei Laufbahnregelungen in Unternehmungen erklärt werden? Solche und ähnliche Fragen sind Gegenstand institutionenökonomischer Analysen, d. h. es wird untersucht, wie sich Sitten, Normen, Märkte und Unternehmungen etc. herausbilden. In der gängigen Interpretation werden Institutionen als Restriktionen und Anreizsysteme verstanden, die es ermöglichen, dass sich Individuen gegenseitig glaubhaft an bestimmte Verhaltensweisen binden, die für alle gemeinsam von Vorteil sind. Diese Sichtweise übersieht jedoch, daß es neben Anreizen und Verboten noch ganz andere Mechanismen der Verhaltensbindung gibt, die auf einer situativen, psychologischen Ebene liegen und dass es analytisch notwendig ist, diese Formen der Verhaltensbindung in die Institutionenanalyse zu integrieren. In diesem Buch wird gezeigt, wie stark institutionenökonomische Fragen von Verhaltensbindungsproblemen geprägt sind. Es wird ein Ansatz entwickelt, der sowohl strategische als auch psychologische Formen der Verhaltensbindung thematisiert, der die umfassende verhaltensbindende Kraft von Institutionen in das Zentrum der Analyse rückt und der zeigt, dass psychologische Verhaltensbindungen entscheidend für das Verständnis der Evolution ökonomischer Institutionen sind.