Frauenförderung zwischen Integration und Isolation
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Auf kommunaler Ebene zählt Beschäftigtenorientierung und - beteiligung mittlerweile unbestritten zu den Gestaltungszielen der Verwaltungsmodernisierung. Stellt man die Tatsache in Rechnung, daß jeder zweite kommunale Beschäftigte weiblich ist und daß es mithin in der Hälfte der Fälle um die Reorganisation von Frauenarbeit und Frauenarbeitsplätzen geht, dann erstaunt es, wie geschlechtsneutral die bisherige Modernisierungsdebatte geführt wird. Erste empirische Befunde zeigen, daß auch in der Reformpraxis Fraueninteressen kaum angemessen artikuliert und wahrgenommen werden; Frauenbeauftragte werden nur selten adäquat beteiligt, von neuartigen Modernisierungskoalitionen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern bleiben sie allzu oft ausgeschlossen. Wiechmann und Kißler plädieren in diesem Band dafür, der herausgehobenen Bedeutung von Frauenarbeit bei der Verwaltungsreform gerecht zu werden und die Erfolgschancen des Modernisierungsprozesses durch eine aktive Frauenförderpolitik zu erhöhen. Sie untersuchen, welche spezifischen Interessen und Forderungen von Frauen im Modernisierungsprozeß relevant sind, resümieren den Stand sowie die Chancen und Risiken einer kommunalen Frauenförderung und zeigen anhand von konkreten Beispielen die Möglichkeiten und Hindernisse auf, Gleichstellungspolitik als integralen Bestandteil der Verwaltungsmodernisierung zu praktizieren.