Schriften zur Kunst
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Als Kunsthistoriker hat Adolf Behne sich stets der Seite der Kunst und der Künstler zugerechnet, und obgleich er die Kunstgeschichte auf die Moderne zu konstruierte, sind ihm Erlebnis und Erfahrung wichtiger gewesen als ein ästhetisches System. Die drei vorgestellten Texte 'Die Wiederkehr der Kunst' (1919), 'Von Kunst zur Gestaltung' (1925) und 'Entartete Kunst' (1947) stehen jeweils in Zusammenhang mit geschichtlichen und persönlichen Umbruchsituationen im Leben Behnes. Der Linkssozialist, der als Redakteur und als Volkshochschuldozent den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestritt, war in den 1920er Jahren sowohl kritischer Begleiter des Neuen Bauens als auch unermüdlicher Vermittler, der in präziser didaktischer Prosa einem breiten, wenig gebildeten Publikum die zeitgenössische Kunst als begreifbar und lebenswichtig ans Herz legte. Behnes Texte sind trotz ihrer Bezogenheit auf den Expressionismus, auf Neues Bauen und neues Gestalten von einer wiederzuentdeckenden Aktualität, zielen sie doch auf die Relevanz von Kunst und Architektur – und zwar nicht irgendeiner sozial engagierten Sonderkunst, sondern der künstlerischen Avantgarde – für politisches und gesellschaftliches, das heißt für menschliches Zusammenleben überhaupt.