Interpretationen der Modallogik
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Das Buch beabsichtigt, mit den Mitteln einer phänomenologischen Semantik, einen Beitrag zum Verständnis der Modallogik und ihrer philosophischen Implikationen zu liefern. Es richtet sich in erster Linie an Phänomenologen, aber auch an analytische Philosophen und an philosophisch interessierte Logiker. Bereits im vorigen Jahrhundert begannen Mathematik und Logik, sich zu abstrakten Wissenschaften zu entwickeln. Husserl nannte die schließlich resultierende Einheit beider `Mathesis Universalis'. Diese bildet nicht nur den Boden aus dem Husserls philosophische Arbeit erwuchs, sondern auch den Rahmen, in den die moderne Modallogik zu stellen ist. Als abstrakte Disziplin der Mathesis Universalis erfordert ihre phänomenologische Aufklärung detaillierte Analysen der Genese von Modalisierung, die weit in die kognitiven Strukturen von (vorsprachlicher) Wahrnehmung hineinreichen. Das so gewonnene Verständnis von Modalisierung erbringt ein zweifaches Resultat: Zum einen kann die insbesondere im Rahmen der analytischen Philosophie geführte Diskussion der erkenntnistheoretischen und ontologischen Schwierigkeiten der Modallogik eine phänomenologische Aufklärung erfahren. Zum anderen erlaubt die Tatsache, daß der Beweisbegriff als mathematische Modalität zu verstehen ist, eine präzise phänomenologische Bestimmung des Verhältnisses von formaler Logik und Mathematik.