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Arbeitsgedächtnisprozesse bei mentaler Addition und Multiplikation

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Claudia Biewald beschäftigt sich mit dem Erwerb der Kopfrechenleistungen im Grundschulalter. Dabei stehen insbesondere jene kurzzeitigen Gedächtnisprozesse im Mittelpunkt der Betrachtung, die das Erlernen und die Automatisierung des Kopfrechnens unterstützen. Ausführlich behandelt werden jedoch auch die von den Kindern konstruierten Netzwerke mathematischen Wissens. Die Arbeit stützt sich dabei auf Theorien der Gedächtnis- sowie der Kognitionspsychologie. Zwei empirische Untersuchungen an Schülern der dritten und vierten Klassen einer Regelgrundschule werden herangezogen, um die Bedeutsamkeit phonologischer und zentral-exekutiver Arbeitsgedächtnisprozesse für das Rechnen zu belegen. Diese Untersuchungen fanden auf Grundlage des „dual- task“-Ansatzes statt. Als Zweitaufgaben werden die artikulatorische Unterdrückung sowie „random number generation“ eingesetzt. Letzteres wurde dabei als Methode erstmals sehr erfolgreich bei Kindern erprobt. Es werden insbesondere die mentale Addition und das mentale Multiplizieren in bezug auf den Wissenserwerb miteinander verglichen. Die Untersuchungen zeigen deutliche Abweichungen im Lernverlauf beider Rechenarten. Während das Multiplizieren mit steigender Geübtheit immer stärker zu einer Sache des Wissensabrufs wird, sind Rechenvorgänge bei der Addition für beide Altersgruppen bedeutsam. Dies spiegelt sich ebenfalls in der hohen Bedeutsamkeit der phonologischen Schleife für die mentale Addition, die sich für die Multiplikation nicht so ausgeprägt bestätigen läßt. Zentral-exekutive Arbeitsgedächtnisprozesse sind jedoch für beide Rechenarten und beide Jahrgangsstufen von großer Bedeutung. Ausführlich wird in der vorliegenden Arbeit des weiteren die Entwicklung der Strategiepräferenz der Kinder beim mentalen Multiplizieren behandelt. Mittels der Bildung von Subgruppen nach der Strategiepräferenz wird für beide Jahrgangsstufen erschlossen, ob sich unterschiedliche Nutzungen der Arbeitsgedächtnissubsysteme durch eine unterschiedliche Strategiewahl ergeben. Hierzu wird ein Diagnostisches Interview zur Strategiewahl eingesetzt, für das deutliche Validitätsbelege vorliegen. Unterschiedliche Nutzungen des Arbeitsgedächtnisses bei differierender Strategiewahl können jedoch in weiten Teilen nicht konstatiert werden, was zu einer kritischen Hinterfragung der bisherigen Annahmen der Arbeitsgedächtnisforschung in bezug auf das Kopfrechnen führt.

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1998

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