Arbeitertöchter beißen sich durch
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Ausgehend von der Marginalität junger Frauen aus der ArbeiterInnenschicht in Forschung und Praxis geht die qualitative Studie den aktuellen Funktions- und Wirkungsweisen von geschlechts- und zugleich schichtspezifischer Sozialisation nach. Wie verarbeiten junge Frauen Aufwachsen in und Zugehörigkeit zur ArbeiterInnenkultur und zugleich zum weiblichen Geschlecht? Läßt sich noch von „der“ ArbeiterInnenfamilie sprechen? Vergleichend wurden Bildungsaufsteigerinnen und jungen Frauen, die über ihren Bildungsweg in der ArbeiterInnenschicht verbleiben, aus städtischen ArbeiterInnenschichten des Ruhrgebiets mittels biographisch-narrativer Interviews untersucht. Nach der Darstellung und Interpretation von biographischen Porträts werden die Sozialisationsinstanzen und deren wesentlichen Einflußfaktoren präsentiert: Neben einzelnen sozialisationstheoretischen Erkenntnissen und bildungspolitischen Folgerungen erbringt die Arbeit wichtige Einsichten über die Verschränkung beider Strukturkategorien im Individuum, ihre Wirkungsweise und ihre Veränderbarkeit. Die Arbeit bietet damit nicht nur Ansätze zur Weiterentwicklung von geschlechts- und schichtspezifischer Sozialisationstheorie, sondern zeigt darüberhinaus die Mechanismen der „feinen Unterschiede“, deren Folgen für einzelne Biographien sowie die Veränderungsmöglichkeiten für junge Frauen der neunziger Jahre. Der Inhalt: 0. Einführung 1. Geschlecht, Klasse, Sozialisation 1.1 Geschlechterverhältnis 1.2 Soziale Ungleichheit 1.3 Die Verschränkung sozialer und geschlechtsspezifischer Ungleichheit 2. ArbeiterInnentöchter und Bildung: Zum Stand der Forschung 2.1 ArbeiterInnentöchter und die Bildungsexpansion: Ergebnisse aus der Bildungsforschung 2.2 ArbeiterInnenkinder und -töchter: Empirische Studien im Überblick 2.3 Untersuchungsziel und Fragestellung 3. Anlage und Methode der Untersuchung 3.1 Methodologische Überlegungen 3.2Auswahl und Zusammensetzung des Samples 3.3 Erhebung EXKURS: Erfahrungen bei der Durchführung der Interviews 3.4 Qualitative Auswertung 4. „Von den Stillen, die mitlaufen, sich durchbeißen und was Besonderes sind.“: Bildungsbiographien von ArbeiterInnentöchtern 4.1 Porträts Elisabeth und Christel 4.2 Porträts Luzie und Rita 4.3 Porträts Ute und Trixi 4.4 Kurzdarstellungen: Annette, Frauke, Regina, Ilona 4.5 Wesentliche Faktoren der Entwicklung von Bildungsmotivation 5. Sozialisationsinstanzen und - bedingungen des Aufwachsens junger Frauen 5.1 Familie 5.2 Schule 5.3 Berufsorientierungen 5.4 Soziale Netzwerke: Freundinnen und Peers 5.5 Lebensentwürfe 6. Diskussion der Ergebnisse 6.1 Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse 6.2 Diskussion 6.3 Rückbindung zu Studien über ArbeiterInnenkinder und -töchter 6.4 Bildungspolitische Schlußfolgerungen 6.5 Schluß Verwendete Literatur Nachwort