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Agamemnon, der legendäre griechische Feldherr, opferte seine Tochter Iphigenie, um günstige Winde für seine Flotte gegen Troja zu erbitten. Dieser Mythos illustriert ein bis heute tief verankertes kulturelles Prinzip: die Ausbeutung und Opferung der Tochter für die Interessen des Vaters. Das „Prinzip des Agamemnon“ entfaltet seine fatale Wirkung, wenn die Tochter sich mit den Bedürfnissen des in Not befindlichen Vaters identifiziert. Nur wenn sie, wie Iphigenie, die Ideale des Vaters akzeptiert und dessen Schwäche gegenüber seinen eigenen Prinzipien erkennt, ist sie bereit, sich für ihn und später für „Ersatzväter“ aufzuopfern. Paradoxerweise erscheint ihr dies als Selbsterhöhung und Bestimmung ihres Lebens. Die hier dargestellten Töchterschicksale „im Namen des Vaters“ stammen aus über zweitausend Jahren abendländischer Kulturgeschichte. Sie zeigen verschiedene zeit- und kulturgemäße Ausformungen der väterlichen Neigung, Töchter für eigene Bedürfnisse zu manipulieren und zu opfern. In Mythos, Märchen, Romanen, Novellen, Dramen und Spielfilmen wird das „Prinzip des Agamemnon“ immer wieder neu interpretiert, was seine anhaltende Wirksamkeit bis heute unterstreicht, insbesondere in einer Zeit, in der die Vaterrolle zunehmend verwässert wird.
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Das Prinzip des Agamemnon, Herbert Beckmann
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- Erscheinungsdatum
- 1999
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