Krieg am Eismeer
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Im April 1940 stampften zehn Zerstörer der deutschen Kriegsmarine bei Windstärken zwischen 6 und 10 durch das aufgewühlte europäische Nordmeer. An Bord befanden sich neben 3.100 Besatzungsangehörigen rund 2.000 Gebirgsjäger. Ziel war der nordnorwegische Erzhafen Narvik, der in einem Wettlauf mit den Alliierten vorerst von den Deutschen erobert werden konnte. Doch schon nach einem Monat wurden sie von einem britisch-französischen Expeditionskorps vertrieben. Weit unterlegen, hielten sich die Gebirgsjäger – gegen jede militärische Vernunft – in den Bergen um Narvik. Der Zusammenbruch der alliierten Front in Frankreich bewahrte sie vor der sicheren Niederlage. Briten und Franzosen zogen ab; die Deutschen kehrten nach Narvik zurück. Damit war ein neuer Held geboren: General Eduard Dietl erhielt als „Sieger von Narvik“ als erster Soldat der Deutschen Wehrmacht das neu gestiftete Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Nicht weniger als sieben weitere Narvik-Kämpfer des Gebirgsjäger-Regiments 139 wurden mit dem begehrten Ritterkreuz ausgezeichnet. Ein Jahr später hatte Dietl als Kommandierender General des eigens für ihn zusammengestellten Gebirgskorps Norwegen den Auftrag, im Rahmen des Russlandfeldzuges über eine Strecke von rund einhundert Kilometern den sowjetischen Eismeerhafen Murmansk und die Murmanbahn zu erobern, die immer mehr von den alliierten Geleitzügen angesteuert wurden, um die UdSSR mit Kriegsmaterial aller Art zu versorgen. Aber Dietl, der nie eine Generalstabsausbildung durchlaufen hatte, scheiterte an dieser Aufgabe. Als einzigem Kommandierendem General der gesamten Ostfront gelang es ihm trotz wiederholter Angriffe bei allergrößten Verlusten nicht, sein operatives Ziel – Murmansk und die Murmanbahn – zu erreichen. Dieser Misserfolg war neben anderem auch darauf zurückzuführen, dass die besonderen Kampfverhältnisse am Eismeer bei der Vorbereitung der Offensive gegen diesen wichtigen Nachschubweg nicht die notwendige Beachtung gefunden hatten. Der Sieg bei Narvik war Voraussetzung für die Offensive gegen Murmansk. Der Rückschlag an der Murmanbahn degradierte den deutschen Erfolg von Narvik zum Pyrrhussieg. Unter dem Gesichtspunkt dieser Wechselbeziehung wird in diesem Buch erstmals die Schlacht in der Arktis in den Kriegsjahren 1940 bis 1941 zusammenfassend dargestellt. Nah am Geschehen, ist das Buch des bekannten Gebirgstruppen-Historikers keine Verherrlichung des Krieges, sondern ein nüchterner und dennoch packend geschriebener Tatsachenbericht, dokumentarisch belegt, voll bisher unbekannter Details und ergänzt durch viele instruktive Fotos, Karten und Dokumente.