"... und jetzt wollen sie uns wieder in die Frauenecke stellen!"
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• Frauen haben heute an den deutschen Hochschulen die gleichen Chancen wie Männer. Und in den Ausnahmefällen, in denen das nicht so ist, sorgt die Frauenförderung für Abhilfe! Das ist eine Überzeugung, die aktuell verbreitet ist. Empirische Studien zur Evaluation der Frauenförderung sagen dagegen, daß zwar die rechtliche, institutionelle und rhetorische Verankerung von Gleichstellungsprogrammen fortgeschritten ist, die Erfolge aber - gemessen an der zahlenmäßigen Vertretung von Frauen auf den Führungsebenen - marginal geblieben sind. Diese Diskrepanz zwischen „rhetorischer Präsenz und faktischer Marginalität“ könnte u. a. darin begründet liegen, daß paradoxerweise Gleichheit von Frauen und Männern mit Maßnahmen durchgesetzt werden soll, die an der Besonderheit von Frauen festmachen. • Die Studie nimmt vor dem Hintergrund theoretischer Konzepte der sozialen Konstruktion von Geschlecht diese These in den Blick. Anhand von qualitativen Interviews mit Frauen und Männern auf zentralen Entscheidungspositionen verschiedener Hochschulen wird untersucht, inwieweit Differenzen zwischen Frauen und Männern, inwieweit die Kategorie ‚Geschlecht‘ tatsächlich im Zentrum aller gleichstellungspolitischen Aktivitäten steht oder ob möglicherweise auch andere Faktoren im Zusammenhang mit Frauenförderung in den Vordergrund treten.