Was würde Ludwig Erhard heute tun?
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Der vorliegende zweite Band „Wirtschafts- und Sozialordnung - Franz-Böhm-Kolleg - Vorträge und Essays“ publiziert im wahrsten Sinne des Wortes „ausgezeichnete“ Beiträge: die der Preisträger des Ersten Essay-Wettbewerbs, den die European Business School ausgeschrieben hatte. Die gegebenen Antworten auf die Frage „Was würde Ludwig Erhard heute tun?“ werden hiermit der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese drei Essays, ergänzt um den Leitvortrag des Schirmherrn dieses Symposiums, Herrn Dr. h. c. Helmut O. Maucher, anläßlich der Preisverleihung, sollen dem interessierten Leser die Möglichkeit eröffnen, sich - angeregt durch die Lektüre - selbst die Frage zu beantworten, was wohl Ludwig Erhard unter den heutigen Bedingungen tun würde, wäre er noch im Amt. Denn der Gestaltungsrahmen für politische Handlungsfähigkeit ist heute eher einschränkend und bietet leider nicht mehr den notwendigen freien Entfaltungsspielraum, wie er in einer freiheitlichen Industriegesellschaft mit sozialer Verpflichtung geboten wäre, wobei daran gedacht werden sollte, daß die Soziale Marktwirtschaft in der Konzeption Ludwig Erhards nur zwei Jahrzehnte realisiert wurde. "Mit der , Sozialen Marktwirtschaft' wurde nicht zuletzt ein bewußt soziales System begründet, das trotz aller Anfeindungen nach meiner festen Überzeugung nicht mehr überwunden werden kann" (Ludwig Erhard). Ein Blick in die Gesellschaft unserer Gegenwart offenbart aber, daß Ludwig Erhard mit der in den letzten Jahrzehnten zu beobachtenden Wirtschaftspolitik, die keinerlei marktwirtschaftliche Geradlinigkeit mehr vorweisen kann, bestimmt nicht einverstanden gewesen wäre, da sie sowohl ordnungspolitische Konsequenz als auch wirtschaftspolitische Konzeption vermissen läßt.